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Eine interaktive Aussicht auf Eiszeiten und Klimawandel.

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Die Eiszeiten kurz erklärt

Wusstest du, dass die Schweiz einmal von einem dicken Eispanzer bedeckt war?

Vor Jahrtausenden lag fast die ganze Schweiz unter einem dicken Eispanzer, der stellenweise bis zu zwei Kilometer dick war. Gegen die Alpen ragten vereinzelt Felsinseln aus dem Eismeer. In den kleinen eisfreien Gebieten im Mittelland gab es ein eine karge Tundra-Vegetation, in der sich Rentiere und Mammuts auf Futtersuche bewegten. Es herrschte Eiszeit!

Wie weit reichte das Gletschereis ins Mittelland?

Die grösste Ausdehnung der letzten Eiszeit erreichten die Gletscher vor rund 24'000 Jahre. Rhein-, Linth-, Reuss-, Aare und Rhonegletscher stiessen aus den Alpen mit ihren gewaltigen Zungen bis weit ins Mittelland vor. Das Tal des Zürichsees lag unter dem dicken Arm des Linthgletschers. Das westliche Mittelland war von der Region Solothurn bis weit über den Genfersee unter der mächtigen Eismasse des Rhonegletschers begraben. Insgesamt blieben nur wenige Gebiete der Schweiz eisfrei.

Wie entstand die heutige Landschaft?

Ein globaler Temperaturanstieg liess die Gletscherströme schrittweise in die Alpen zurückweichen. Die Zeugen der grossen Vergletscherung und Hinterlassenschaften der Eiszeiten sind allgegenwärtig: Moränen, Findlinge, Drumlins und die Alpenrandseen des Mittellandes. Die aktuelle Landschaft, wie sie heute von der Felsenegg zu sehen ist, verdankt ihre Vielfalt dem Eiszeitalter. Mit dem wärmer werden entwickelte sich langsam aber stetig auch die heutige Vegetation. Menschen siedelten sich an und beeinflussten durch ihre Lebensweise ihre Umgebung.

Weshalb war es in der Vergangenheit mehrheitlich kalt?

Die letzte Million Jahre waren gekennzeichnet durch eine Abfolge von Kaltzeiten die 40'000 – 100'000 Jahre dauerten, unterbrochen von wärmeren, aber kürzeren Zwischenphasen, sogenannten Warmzeiten. Diese Abfolge von Klimaschwankungen werden Eiszeit-Zyklen genannt. Obwohl es paradox erscheint: wir leben heute im Eiszeitalter – wenn auch in einer Zwischenphase, also einer Warmzeit.

Hast du schon einmal von Eiszeiten–Zyklen gehört?

Die Eiszeit-Zyklen ergeben sich aus leichten periodischen Änderungen in der Art und Weise, wie die Erde die Sonne umkreist. Unter anderem ist die Erdumlaufbahn manchmal stärker elliptisch und die Schrägstellung der Erdachse gegenüber der Umlaufebene schwankt (Milanković-Zyklen). Diese kleinen Änderungen verursachen grosse Unterschiede in Bezug auf die Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche. Das bringt starke Schwankungen der globalen Durchschnittstemperatur mit sich und führt so zu Kalt-Warmzeit-Zyklen. In regelmässigen Abständen kommt es deshalb auf der ganzen Welt zu ausgedehnten Ver- und Entgletscherungen und damit verbundenen zu Veränderungen des Meeresspiegels.

Was hat das Ganze mit CO2 zu tun?

Analysen von Eisbohrkernen aus der Antarktis zeigen, dass die globale Temperatur, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre, der Meeresspiegels und die weltweite Vergletscherung eng miteinander gekoppelt sind. Messungen aus Eisbohrkernen belegen, dass die CO2-Konzentration während der letzten 800'000 Jahre nie über 300 ppm lag. Das Verbrennen von fossilen Brennstoffen durch den Menschen hat die CO2- Konzentration extrem stark angehoben auf über 420 ppm und damit den Einfluss der Milanković-Zyklen auf das Klima ausser Kraft gesetzt. Die CO2- Konzentration wird weiter steil steigen. Wie weit hängt davon ab was wir, die Weltgemeinschaft und die Politik zusammen für das Klima unternehmen.
Datenquelle: The Keeling Curve Nature
Datenquelle: Nature Journal

Wie sieht die Zukunft aus?

Die Wissenschaft hat verschiedene Szenarien bis 2100 skizziert, die sozioökonomische, demographische, technologische, politische, institutionelle Entwicklungen und Lebensstil-Trends umfassen.
Die fossile Entwicklung – Szenario SSP5
Die globale Marktintegration fördert Innovationen, aber die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und einem energieintensiven Lebensstil bleibt bestehen. Die Weltwirtschaft wächst, und die Temperaturen steigen weiter.

Der mittlere Weg – Szenario SSP2
Die bestehenden Ungleichheiten zwischen den Ländern und begrenzte internationale Zusammenarbeit setzen sich fort. Das globale Bevölkerungswachstum verlangsamt sich, während Umweltsysteme sich weiter verschlechtern.

Der nachhaltige und grüne Weg  – Szenario SSP1
Die Welt verfolgt einen nachhaltigen Pfad, schützt globale Gemeinschaftsgüter und respektiert natürliche Grenzen. Nicht das Wirtschaftswachstum, sondern das Wohlbefinden der Menschen steht im Vordergrund. Einkommensungleichheiten verringern sich, und der Konsum orientiert sich angeringem Material- und Energieverbrauch.

Wie kann die eiszeitliche Gletscherausdehnung rekonstruiert werden?

Numerische Modelle können Wechselwirkung zwischen Klima und Umwelt-Prozessen durch Computersimulationen nachbilden. Solche Modelle helfen das Verständnis der Eiszeit-Zyklen zu vertiefen, von denen es nur spärliche geologische Beweise gibt. Modernste Klima- und Gletschermodelle haben es ermöglicht, die zeitliche Entwicklung der Gletscherausdehnung während des letzten Eiszeit-Zyklus (120'000 Jahre) in den europäischen Alpen zu rekonstruieren. Neue Visualisierungstechniken, die auf künstlicher Intelligenz basieren, erlauben es die Ergebnisse so darzustellen, als obdie Bilder von einem Satelliten aufgenommen worden wären.
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Impressum

Das Projekt IceAgeCam ist eine Zusammenarbeit aus Wissenschaft, Design und Kommunikation das mittels Scientainment ein breites Publikum auf unterhaltsame Weise anspricht und zum Dialog anregt.

Projektleitung & Kontakte

Andreas Linsbauer
andreas.linsbauer@geo.uzh.ch
Geographisches Institut, Universität Zürich, UZH
Guillaume Jouvet

guillaume.jouvet@unil.ch
Institutdes dynamiques dela surface terrestre, Université de Lausanne, UniL

Niklaus Heeb

niklaus.heeb@zhdk.ch
Knowledge Visualization
Zürcher Hochschule der Künste, ZHdK



Science & Design

Jonas Christen
Wissenschaftlicher Illustrator

Noemi Chow
Visual Designerin

Cassandre Wuarchoz
Social Media

Marco Büttikhofer
Game Designer

Andreas Linsbauer
Geograph und Glaziologe     

Guillaume Jouvet
Glaziologe    

Brandon Finley
Modeller with AI